Veranstaltungsprogramm
2025 - 1. Halbjahr
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Donnerstag, 16. Januar 2025 |
18:00
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HdT Raum 506
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Die vernachlässigten Zufälle in der Evolution, unserem Fühlen und Denken,
sowie in der Ideengeschichte
Referent:
Karl-Heinz Klapdohr
Ausgehend von typischen Beispielen chaotischer Systeme, sowie von
heutigen Problemen der Buchreligionen, wende ich mich Kippsituationen
als Zufallsgeneratoren zu, die auch den Geltungsbereich des
sinnentleerenden mechanistischen Weltbilds beschränken.
Danach deute ich kurz die einfache Erzeugung des spektakulären
Apfelmännchen-Fraktals an, das dynamisch über ortsabhängige begrenzte
Wachstumsfolgen konstruiert wird, deren Glieder zyklisch gebildet
werden. An ihm verdeutliche ich bereichsübergreifende Phänomene, die
sich bei der Bildung aller Ordnungen im Chaos und auch in unserem
Fühlen und Denken zeigen. Ihre Kenntnis bietet Möglichkeiten, Brücken
zwischen den Wissenschaften, dem Alltag und auch den Religionen in
ihrer dynamischen Entwicklung zu schlagen. Ich lasse dann auch Zufälle
mit ins Spiel kommen und unterscheide dabei 3 Kategorien von Wirkungen
möglicher Zufallsereignisse:
- die unbedeutenden, die unterhalb der Schwellenwerte
von Reaktionen liegen und bewusst wie unbewusst auch von unserem Fühlen
und Denken wegabstrahiert werden,
- die Ereignisse, deren Wahrscheinlichkeiten man klassisch, oder quantenmechanisch berechnen kann und
- die einmalig auftretenden Ereignisse, bei denen kleine Ursachen
systemändernde Wirkungen in der Evolution und auch in Gesellschaften
hervorrufen.
Mit diesen Vorstellungen im Hinterkopf möchte ich speziell die
Entstehung einiger bahnbrechender Ideen in chaotischen Zeiten vor Augen
führen, in der Hoffnung, auch unsere chaotische Umbruchzeit besser
verstehen zu können.
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Dienstag, 11.
Februar 2025
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17:00
Uhr |
HdT
Raum 505 |
22. Mitgliederversammlung der
Naturwissenschaftlichen Gesellschaft e.V.
Die
Einladung an die Mitglieder erfolgt per Post!
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Dienstag, 11.
Februar 2024 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 505 |
Klimawandel und Klimaanpassung: Auswirkungen auf das städtische Leben
Referent:
Prof. Dr. Michael Bruse
Geographisches Institut der Universität Mainz
ENVI-met GmbH Essen
Die Folgen des globalen Klimawandels bescheren uns seit Jahren immer
neue Wetter-Rekorde, insbesondere eine Zunahme an Wärmebelastungen und
Dürreperioden.
Städte reagieren auf diese Veränderungen besonders sensibel, da sie
einerseits der Lebensraum von sehr vielen Menschen sind, andererseits
durch ihre Strukturen und Materialien auch ohne den Klimawandel
hitzeanfällig sind.
Der Vortrag diskutiert verschieden Maßnahmen, um die Folgen des
Klimawandels auf städtischer Ebene zu reduzieren und stellt einige
Simulationstechniken vor, mit denen die Auswirkungen von
Umweltveränderungen auf das thermische Empfinden und die Hitzebelastung
der Stadtbewohner vorhergesagt werden können.
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Donnerstag,
6. März 2025 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum 901
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Hochhäuser - Bauen am Limit
Referent:
Prof. Dr.-Ing. Christian Hartz
TU Dortmund, Lehrstuhl Tragkonstruktionen
Im konstruktiven Ingenieurbau lässt sich jedes Tragwerk auf zwei
wesentliche Aufgaben reduzieren: das Spannen und das Stapeln. David P.
Billington beschreibt dies eindrücklich in seinem Bestseller „The Tower
and the Bridge: The New Art of Structural Engineering“.
Der Vortrag nimmt sich eines der beiden Themen an, dem Turm, als
Stellvertreter des einfachen Stapelns. Interessant wird es, wenn das
Gestapelte zum Spannenden wird.
Hier setzt der Vortrag an und bespricht an Beispielen die Evolution des Hochhausbaus bis in die Extreme des Burj Khalifa.
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Mittwoch, 2 April 2025 |
18:00
Uhr |
HdT
Raum ???
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Offshore-Windenergie in Deutschland – Status und Ausblick
Referenten:
Guido S. Vallana, Thomas Linnemann
Das energiepolitische Ausbauziel ist höchst
ambitioniert: Gigantische Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee
sollen in absehbarer Zukunft das Rückgrat der Energiewende bilden.
Speisten zum Jahresende 2023 Offshore-Windparks mit 8,5 Gigawatt (GW)
Nennleistung Strom ins Netz ein, so soll diese Nennleistung bis zum
Jahr 2030 auf 30 GW angewachsen sein und bis 2045 auf 70 GW.
Bereits im jetzigen Ausbauzustand treten unerwartete Nebenwirkungen auf:
Die 1.566 zum Jahresende 2023 in Betrieb befindlichen
Offshore-Windenergieanlagen kannibalisieren und beeinflussen sich
gegenseitig, verändern nicht nur Luftströmungen, sondern auch das
Wellengeschehen und erzeugen Turbulenzen, die das ohnehin stark
belastete Stromnetz noch weiter destabilisieren. Damit steigt das
Ausfallrisiko der angestrebt gesicherten Stromversorgung.
Turbulenzen, in der Fachsprache auch als Intermittenzen bezeichnet,
sind eine Nebenwirkung der Windenergie, die verstärkte Fluktuationen
der Windstromeinspeisungen hervorrufen. Die daraus resultierende
Herausforderung für Netzbetreiber wird in der breiten Öffentlichkeit
kaum thematisiert.
Nur vereinzelt wird über Netzengpässe berichtet. In solchen Fällen
stößt die Netzkapazität an ihre Grenzen, so dass der auf See
bereitgestellte Windstrom abgeregelt werden muss.
Die Netzbetreiber sind aufgrund der Netzengpässe gezwungen,
Windenergieanlagen aus dem Wind zu nehmen, so dass sich die Rotoren
nicht mehr drehen und keinen Strom mehr liefern. Diese Abregelung führt
zu elektrischer Ausfallarbeit.
Nach Angabe der Bundesnetzagentur betrug die Ausfallarbeit aller
erneuerbaren Energien im Jahr 2023 rund 10,5 Terawattstunden (TWh). Das
entspricht etwa der Jahresstromproduktion eines der im April 2023
letzten drei stillgelegten Konvoi-Kernkraftwerke. Mit 5,6 TWh entfiel
mehr als die Hälfte dieser Ausfallarbeit allein auf abgeregelte
Offshore-Windenergieanlagen.
Der Vortrag behandelt unter anderem Fragen, wie auf See vorherrschende
Verwirbelungen entstehen und wie diese sich auf die Windstromproduktion
auswirken. Darüber hinaus werden nicht nur aktuelle Erkenntnisse zu
sogenannten Nachlaufeffekten von Windparks vorgestellt, sondern auch
Maßnahmen der Netzbetreiber für eine gesicherte Stromversorgung
erläutert, zum Beispiel das Netzengpassmanagement.
Bei der Modellierung künftig zu erwartender Energieerträge aus
Offshore-Windparks bisher unbekannter Größe sind nach Aussagen des
Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme hohe Unsicherheiten zu
berücksichtigen. Welche Offshore-Windstromerträge sind im Jahr 2045 mit
70 GW installierter Nennleistung zu erwarten? Oder sind mit dem
heutigen Ausbau der Offshore-Windenergie bereits Grenzen der lokalen
Ressourcennutzung erreicht bzw. sind wir bereits am Limit oder ist das
verheißene Windenergie-Paradies auf See langfristig doch in Reichweite?
Der Vortrag nimmt diese Fragen unter die Lupe und versucht, Antworten darauf zu geben.
Auch dieser Vortrag, der als Fortschreibung der Ergebnisse der
VGB-Windstudie verstanden werden kann, lädt das Auditorium ein, in
Untiefen der Energiewende einzutauchen.
Schnallen Sie sich an, es wird chaotisch turbulent.
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Mittwoch, 7. Mai 2025 |
10:00
Uhr |
LANUV |
Exkursion zum Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
Wallneyer Straße 6, 45133 Essen
Ganztagsveranstaltung 10:00 – ca. 16:00 Uhr
(Das Mittagessen ist voraussichtlich in der Kantine des LANUV möglich.)
Mögliche Besichtigungsthemen:
Labore zur Überwachung der Luftqualität, Mobiler Einsatzwagen,
Klimaschutz und Klimaanpassung, Phänologische Gärten
Der detaillierte Besichtigungsplan wird kurzfristig erstellt.
Anmeldung erforderlich!
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Donnerstag, 5. Juni 2025 |
18:00
Uhr |
Sternwarte Bochum
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Exkursion zur Sternwarte Bochum – „Kap Kaminski“
Weltraumfenster Radom: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
Über 60 Jahre Weltraumforschung an der Sternwarte Bochum
Das
Herzstück der Sternwarte Bochum ist das denkmalgeschützte Radom, eine
40m hohe Tragluftkuppel, die eine 20m-Parabolantenne vor
Witterungseinflüssen schützt. Die Großantenne nahm Ende der 60er Jahre
ihren Betrieb als Empfangsstation für Satelliten und Raumsonden auf.
Bereits seit dem Start des ersten Satelliten Sputnik 1 im Jahre 1957
hat die Sternwarte Bochum wesentliche Schritte des Menschen ins All
begleitet und mitgestaltet. Bis heute ist die Einrichtung in aktuelle
Raumfahrtprojekte eingebunden: So werden seit mehreren Jahren mit der
Bochumer Antenne Sonnendaten für die NASA und das DLR empfangen und
gemeinsam mit der AMSAT-DL hat die Sternwarte Bochum in 2024 ihren
ersten eigenen Satelliten gebaut.
Mit
der Ansiedlung von esero Germany, dem Weltraumbildungsbüro der ESA für
Deutschland im Mai 2018 konnte Bochum schließlich seinen Ruf als
„Weltraumstadt“ unterstreichen; die Sternwarte Bochum ist
Gründungsmitglied und aktiver Partner und transportiert unter dem Motto
„Vom Weltall ins Klassenzimmer“ in attraktiven Bildungsangeboten
Raumfahrt & Astronomie in die Breite der Gesellschaft.
Thilo
Elsner, Leiter der Sternwarte Bochum führt mit seinem Vortrag sowie
einem begleiteten Rundgang durch die ereignisreiche Geschichte der
Einrichtung und berichtet über aktuelle Projekte und Zukunftsvisionen.
Anmeldung erforderlich!
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